3. Fastensonntag
1. Lesung: Ex. 17, 3-7 2. Lesung: Röm. 5, 1-2. 5-8
Evangelium: Joh. 4, 5-42
Als Gott seine uneingeschränkte Liebe zum Volk Israel erklären wollte, war die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind die nächstliegende Analogie. Was tut ein Kleinkind, um die Liebe seiner Mutter zu verdienen? Nichts! Bedingungslose Liebe bedeutet, dass man jemanden unabhängig von seinen Eigenschaften oder Handlungen liebt. Leider ist ein Großteil der Liebe, die wir in unserem Leben erfahren, konditionierte Liebe. Die Botschaft unseres Herrn Jesus Christus für die gesamte Menschheit wird auch gute Nachricht genannt, weil er gekommen ist, um Gottes Liebe ohne Bedingung für uns zu verkünden. Diese Offenbarung Jesu sagt nicht aus, dass Gott uns liebt, wenn wir gut sind, seine Gebote halten oder heilig sind, sondern dass Gott uns so sehr liebt und seinen Sohn sandte, selbst als wir noch Sünder waren, um an unserer Stelle zu sterben und uns dadurch zu befreien. Viele Menschen haben ein Problem damit, die frohe Botschaft von Gottes bedingungsloser Liebe zu akzeptieren. Wenn Gott uns so liebt, warum sollten wir uns dann bemühen, uns zu disziplinieren und in der Heiligkeit zu wachsen? Wenn Gott uns unter allen Bedingungen liebt, wozu brauchen wir dann die Vorgaben Gebet, Fasten und Almosen? Die Antwort lautet, dass diese geistlichen Andachten und Disziplinen nicht notwendig sind, um sich Gottes Liebe zu verdienen, sondern um unsere Dankbarkeit und unsere gegenseitige Liebe zu Gott und seinem Volk zum Ausdruck zu bringen. Das heutige Evangelium begegnet uns mit der Lehre von Christus: „Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Jesus nutzte die Gelegenheit seiner Begegnung mit einer Samariterin, um darauf hinzuweisen, was im Gebet wichtiger ist. Er spricht in dem Sinne, dass es nicht darauf ankommt, wo man betet, sondern wie man betet. (Peter Prochác)
Und deshalb meditieren wir diesen Sonntag über das Volk der Samariter. Liebe Schwestern und Brüder, wenn der Herr im heutigen Evangelium das Gebet im Geist und in der Wahrheit so hoch einschätzt, lasst uns in dieser Fastenzeit versuchen, uns vom oberflächlichen, seelenlosen Gebet zu lösen und zu beginnen, mit Hilfe des Heiligen Geistes eine Vertiefung in Gottes Gegenwart, erfüllt von wahrer Freude und Glück, zu finden.
Heute ist ein guter Tag, um unsere Herzen zu öffnen und Gottes Angebot der bedingungslosen Liebe anzunehmen. Und wenn wir das bereits getan haben, bietet sich eine gute Gelegenheit, um tiefer in die Erfahrung von Gottes unentgeltlicher Liebe einzutauchen und so zu beginnen, in unseren Beziehungen bedingungslose Liebe auszustrahlen.