2. Fastensonntag
1. Lesung: Gen. 12, 1-4a
2. Lesung: 2 Tim. 1, 8b-10
Evangelium: Mt. 17, 1-9
In einem unbekannten Land soll Abram eine neue Lebensweise beginnen. In seiner Entscheidung, der Stimme Gottes zu gehorchen, auch wenn er den Willen dahinter nicht verstand, sehen wir den Ausdruck seines unerschütterlichen Glaubens an den Herrn. Wir haben zwar das Recht, Pläne zu schmieden, unsere Sehnsüchte zu stillen und dabei verbietet uns Gott nicht, dass wir uns freuen, wenn es uns gut geht. Doch er hat mit jedem Menschen einen einzigartigen Plan vor. Die Geschichte von Abram steht auch für unseren Weg des Glaubens, eine Reise vom Bekannten zum Unbekannten. Dies ist keine menschliche Initiative, Gott allein war der Initiator dieses Aufbruchs, und wie damals Abram ruft er uns jetzt auf, unsere Komfortzone, Personen und Dinge, an denen wir hängen, zu verlassen, um eine neue Lebensweise anzunehmen. Er möchte, dass wir uns von minderwertigen Realitäten lösen, damit wir mit höheren Werten verbunden werden können. Der Weg des Glaubens führt zu einem Leben der Tugend, des Gebetes, der Buße und der Nächstenliebe. Diese Fährte führt zur Vollkommenheit, die Opfer und Leiden mit sich bringt, wobei wir bestimmte Bindungen loslassen müssen. Der Glaube ist lebendige Begegnung mit Christus. So wie Abram seinen Grundbesitz und sein Erbe loslassen musste, müssen auch wir unseren Stolz, unseren Egoismus, unsere Arroganz, unsere Ausschweifungen und andere sündhafte Handlungen loslassen. (Peter Prochác)
Anders als Abram, der in Unkenntnis des Zieles die Reise des Glaubens antrat, kennen wir Christen unser Ziel. Unser Weg führt uns zur Herrlichkeit. Die Lesung aus dem Evangelium (Mt. 17,1-9) bestätigt dies in der Geschichte von der Verklärung Jesu. Von Gottvater erfahren wir, wer Jesus eigentlich ist: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe, auf ihn sollt ihr hören. Das Erlebnis ist wichtig, aber es ist nicht das wichtigste. Jesus ist nicht lange auf dem Berg geblieben und seine Jünger mussten wieder mit ihm zurück ins Tal. Auch in unserer Welt gibt es keinen Ort dauerhaften Friedens. Ein Christ soll immer den Mut haben, ,,den Tabor” zu verlassen, auch wenn er sich dort so gut fühlt. Als ich mir überlegt habe, welche Persönlichkeit ich für den zweiten Fastensonntag wählen könnte, dachte ich an: Prophet Elija, Mutter Teresa. Schwestern und Brüder, lasst uns heute vom Herrn Jesus – wie einst die Apostel auf dem Berg der Transformation – außerhalb des Lärms der Welt, in Einsamkeit und Stille verharren. In der diesjährigen Fastenzeit wenden wir uns von unseren Sünden und egoistischen Genüsse ab. Möge Gott uns die Gnade gewähren, uns auf unseren Weg zu konzentrieren, besonders in dieser Zeit der Besinnung.