3. Sonntag im Jahreskreis
1. Lesung: Jes. 8, 23b - 9, 3
2. Lesung: 1 Kor. 1, 10-13. 17
Evangelium: Mt. 4, 12-23
In der ersten Lesung beschreibt der Prophet Jesaja das neue Zeitalter von Freiheit und Freude, das der zukünftige Heilsbringer einleiten wird. Die Ankündigung des Propheten sollte ihre Hoffnung auf den Messias wiedererwecken, dessen Ankunft die Dunkelheit des Heidentums und der Sklaverei vertreiben und das wahre Licht der Freiheit bringen würde.
Wir sehen die Erfüllung dieser Prophezeiung im Evangelium, als Christus sich nach Nazareth in das Gebiet von Sebulon und Naftali zurückzog, um zu predigen. Die Menschen begannen das wunderbare Licht der Gegenwart Gottes zu erfahren. Gott hat beschlossen, sein Volk zu besuchen, mit ihm zusammenzuarbeiten und in seine Nöte einzugreifen. Um diese Zusammenarbeit zu ermöglichen, berief Christus die Brüder Simon und Andreas sowie Johannes und Jakobus, zu seinen Aposteln. Die beiden waren Fischer, die zu den friedlichsten Menschen gehören. Diese Art des Apostolats „Menschen zu fischen“ ist der ganzen Kirche eigen. Das heutige Evangelium stellt uns zwei Brüder Paare vor, die ihre Arbeit liebten, womit sie nicht nur für ihren Lebensunterhalt sorgten, sondern ihr Beruf war auch ihr Hobby. Wozu hat Jesus die künftigen Apostel berufen? Er hat sie in seine Nachfolge gerufen und zum Apostolat, dem Auftrag, die Botschaft Gottes in die Welt zu tragen. Damit wurde Laien diese Aufgabe übertragen. Wenn wir die Berufung der Jünger betrachten, so sollten wir ins Staunen kommen. Wenn ein Betrieb Güter verkaufen will, kann er über die Artikel nicht schweigen. Er macht Werbung. Die Firma bemüht sich, Menschen von der Qualität und der Notwendigkeit ihrer Produkte zu überzeugen. Ähnlich sollten auch wir Menschen für das Christentum hellhörig machen. Wenn wir schweigen, werden wir die Menschen nicht für den Glauben an Jesus gewinnen und sie wenden sich anderen Dingen zu, die oft dem Glauben widersprechen. Apostolat bedeutet nicht nur, Kenntnisse über den Herrn zu vermitteln, sondern eine lebendige Beziehung zu Christus aufzubauen und spürbar zu machen. Viele Menschen - auch junge Leute - haben zwar Kenntnis über Christus und das Christentum, aber die lebendige Beziehung fehlt ihnen. Warum ist das so? Sie haben diese lebendige Beziehung bei niemandem gesehen. Niemand lehrte sie, Christus zu lieben, aber auch für ihn Opfer zu bringen.
Wenn für jemanden Jesus kaum von Bedeutung ist, dann kann er auch andere Menschen nicht von der Notwendigkeit des Glaubens überzeugen. In ihren individuellen Antworten gaben die Jünger alles auf, um Christus zu folgen. Mit ihm wurden sie von Fischern zu Menschenfischern. Mit ihnen machte Christus das Reich Gottes als Struktur auf der Erde sichtbar. So wurden diese Jünger und ihre legitimen Nachfolger zu den Erbauern dieses sichtbaren Bauwerkes, das die Kirche mit Jesus als ihrem Eckstein darstellt. Der Apostel Paulus trug zum Bau dieses Gebäudes in Korinth bei, aber leider interessierten sich die Korinther mehr für die Arbeiter als für den Eigentümer des Gebäudes. Deshalb riet er in der zweiten Lesung (1. Korinther 1,10-13; 17) von jeder Form der Uneinigkeit unter ihnen ab, die sich daraus ergab, wer wen taufte. Wichtig war nicht, wer sie getauft hatte, sondern in wessen Namen sie getauft worden waren.
Liebe Freunde, es gibt drei Lektionen, die wir aus diesen Lesungen lernen können.
Erstens: Christus ist das Licht, das unseren Weg erhellt. Damit wir diesen in der dunklen und schlüpfrigen Welt finden, müssen wir uns mit Christus auf den Weg machen, und das würde eine radikale Umkehr von unseren Wegen in der Bedrängnis bedeuten. Zweitens lädt uns Christus ein, an der Errichtung seines Reiches auf Erden mitzuwirken. Wir sollten auf diese Einladung reagieren, indem wir unsere Fähigkeiten und Dienste für das Wachstum der Kirche einsetzen.
Drittens sollte die Kirche, die eine Gemeinschaft von Menschen ist, die in Christus geeint sind, nicht wegen irgendetwas gespalten werden. Während wir für die Einheit aller Christen arbeiten und beten, sollten wir alle Worte und Handlungen meiden, die zu Uneinigkeit unter den Gläubigen führen könnten.