2. Adventsonntag
1. Lesung: Jes. 11, 1-10
2. Lesung: Röm. 15, 4-9
Evangelium: Mt. 3, 1-12
Wir kennen verschiedene Hindernisse in der Natur sehr gut: Geländehindernisse, wie Hügel und Niederungen. Davon ließ sich auch der Prophet Jesaja inspirieren und so schrieb er: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Nur durch die Beseitigung von solchen Unwegbarkeiten kann eine ebene Strecke entstehen.
Bereut eure Sünden, ändert euer Leben! Warum sollen wir Buße tun? Buße sollen wir tun, weil unsere Sünden ein Hindernis sind, sich mit Gott zu treffen. Wenn man Missverständnisse ausräumt, die große Hindernisse darstellen, dann eröffnet sich Raum für den Pfad der Liebe. Wenn man Egoismus und Sünde - Hindernisse zwischen Gott und dem Menschen - beseitigt, entsteht der Weg des Glaubens und des Segens.
Zur Bereinigung von Geländehindernissen werden am besten Bulldozer eingesetzt. Zur Beseitigung von Wirrnissen in den zwischenmenschlichen Beziehungen dient ein gutes Herz. Wenn man die Hürden von Egoismus, Stolz und Faulheit, die zwischen Menschen bestehen, aus der Welt schafft dann gelingt gleichzeitig die Klärung in der Beziehung zu Gott. Harte Herzen sind das größte Hindernis für das Kommen Gottes in diese Welt. Daher müssen die Herzen der Menschen vorbereitet werden. Nicht alle hatten ein offenes Herz für Gott. Bei vielen Menschen findet Gott heute keinen geraden und breiten Weg in deren Herz vor, sondern einen mit vielen Hindernissen, der oft auch noch mit schweren Barrieren verbaut ist. Heute scheinen Menschen Gott weniger zu brauchen als je zuvor. Die Welt bietet alles Mögliche, um euch zu einem fröhlichen Weihnachtsfest zu verhelfen. Aber das ist der Lauf der Welt, der Menschen ohne Glauben.
Wir sind im Allgemeinen sehr beschäftigte Leute. Wir müssen an vielen Treffen teilnehmen, viele Menschen besuchen, unsere Terminkalender sind überfüllt mit Terminen, unsere Tage und Wochen sind voll mit Arbeitsverpflichtungen … die meiste Zeit bewegen wir uns in einem so beschleunigten Tempo durch das Leben, dass wir nicht einmal Zeit haben, uns zu beruhigen und darüber nachzudenken, welche Erledigungen sinnvoll und wert sind, sie zu tun. Die Menschen wissen nicht einmal mehr, was sie glauben, was sie glauben sollen und was nicht. Wie können wir Gottes Wort in dieser Verwirrung und diesem Chaos hören?
Menschen feiern Weihnachten, aber es bedeutet ihnen überhaupt nichts.
Buße und Bekehrung müssen nicht unangenehm und schmerzhaft sein. Benjamin Disraeli schrieb einmal: „Das Leben ist zu kurz, um es sich erlauben zu können, es bedeutungslos zu machen.“
Das zweite Licht, das ich heute am Adventskranz entzünde, soll uns an den Frieden der guten Schöpfung Gottes erinnern, was Jesaja in der ersten Lesung zum Ausdruck brachte. Und dies soll uns Mut machen, durch unser Leben einen Teil des Friedens Wirklichkeit werden zu lassen.