Liebe Gottesdienstgemeinschaft!
Vor 14 Tagen habe ich bei der Predigt ein Thema aufgegriffen, das ich heute fortsetzen und ergänzen werde. Den Beginn und das Ende der Predigt übernehme ich von der alten Predigt, alles andere ist neu, außer das Thema, und das heißt:
„Neue Willkommenskultur in der Pfarre“
Ich beginne wie vor 14 Tagen:
„Wenn ålle einigehngan, gehngan net ålle eini.
Weil eh net ålle einigehngan, gehngan ålle eini.“
Auf Hochdeutsch übersetzt:
Würden alle Christen in die Kirche gehen, dann hätten sie nicht Platz.
Nachdem aber nicht alle Christen in die Kirche gehen, haben sie genug Platz.
Eine neue Willkommenskultur sollte unsere Gemeinschaft und unsere Sonntagsgottesdienste attraktiver machen.
Dazu werde ich heute einige Beispiele bringen:
· Beispiel eins:
Vor einigen Jahren hat mich eine Frau angerufen, deren Ehemann verstorben war. Sie sagte: „Wir wohnen zwar nicht in der Pfarre St.Severin, aber weil wir uns schon lange kennen, würde ich dich bitten, das Begräbnis zu übernehmen“. Ich habe zugesagt und sie gebeten, mit ihrer Familie am Sonntag nach dem Begräbnis die hl. Messe in St.Severin mitzufeiern. Sie versicherte: „Ich komme nicht nur an diesem Sonntag, sondern ich werde weiterhin kommen, so oft es mir möglich ist“.
Sie hat ihr Wort gehalten. Aber nicht nur das! Sie bringt jedesmal einige ihrer Freundinnen mit zum Gottesdienst. Das ist ein wunderbares Beispiel für eine Willkommenskultur. Ich danke dafür!
· Beispiel zwei:
Ein Herr ist nach einer Sonntagsmesse zu mir gekommen und hat mir mitgeteilt: „Am kommenden Sonntag kommen Verwandte auf Besuch zu uns, da können wir leider nicht zur Messe kommen“.
Darauf habe ich gesagt: „Wie wäre es, wenn ihr zu den Verwandten sagt: Es liegt uns sehr viel daran, dass wir jeden Sonntag den Gottesdienst mitfeiern und nachher zum Frühschoppen gehen und die Gemeinschaft pflegen. Wir laden euch ein, dass ihr mit uns geht. Das Mittagessen könnte ja ausnahmsweise um 13 Uhr stattfinden. Eure Verwandten würden es akzeptieren, dass ihr euren Sonntagvormittag auf diese Weise gestaltet. Vielleicht freuen sie sich über eure Einladung“.
Das wäre ein wunderbares Beispiel für eine kirchliche Willkommenskultur.
· Beispiel drei:
Wer den Grundriss unseres Pfarrzentrums anschaut, der kann mit einiger Fantasie erkennen, dass er einen menschlichen Körper mit ausgestreckten Armen darstellt. Allein das Bauwerk sagt schon für die, die vom Parkplatz kommen: HERZLICH WILLKOMMEN:
Herzlich willkommen zu Konzerten, zu Treffen von Gruppen, zu Kursen, zur Vorbereitung von Sakramenten.
Eins fehlt noch: Dort, wo im menschlichen Körper das Herz ist, steht in der Kirche der Altar. Das bedeutet: Herzliche Einladung zur Feier der Sonntagsgottesdienste.
Ich beende meine Predigt mit den Sätzen, die ich vor 2 Wochen gesprochen habe:
„Wenn ålle einigehngan, gehngan net ålle eini.
Nachdem oba eh net ålle einigehngan, sind noch Plätze frei“.
Herzlich willkommen!