Liebe Gottesdienstgemeinschaft!
Es gibt eine Art von Predigt, die jeder Christ halten kann. Es ist eine Predigt ohne Worte. Es ist die Verkündigung des Glaubens durch Werke der Nächstenliebe. Durch diese Art der Predigt hat das Christentum viele Menschen gewonnen.
Die Christen kümmern sich seit eh und je um Alte, Kranke, Witwen, Waisen und Arme. Heute haben bei uns viele Organisationen und der Staat diese Aufgaben übernommen, aber die kirchlichen Organisationen wie Caritas und Diakonie haben weiterhin viel zu tun und sehen sich mit neuen Aufgaben konfrontiert, wie zum Beispiel mit der Flüchtlingshilfe.
Als ich noch in der Volksschule Religion unterrichtet habe, wollte ich den Kindern beibringen, wie wichtig Taten der Nächstenliebe als Voraussetzung für den Glauben sind. Darum habe ich den Schülern auf kindgemäße Art in einer Geschichte Folgendes gesagt:
Ein Missionar in Afrika hat Leute zusammengeholt und ihnen in bewegten Worten von Gott und Jesus erzählt. Einige Male sagte er dabei: „Gott liebt euch“. Am Ende seiner Worte zeigten einige Leute auf und sagten: „Das hast du ja sehr schön gesagt. Aber wenn du sagst, dass Gott uns liebt, dann müssen wir dir sagen: Wir merken nichts davon. Wir leiden Hunger, weil wir so arm sind, viele von uns sind krank, können sich aber keinen Arzt und keine Medikamente leisten, darum geht es uns sehr schlecht“.
Der Missionar hat dazugelernt. Ich kann nicht sagen „Gott liebt euch“ und ich trage nichts dazu bei, dass arme Menschen diese Liebe erleben. Es war für ihn klar: Ich darf durch Taten der Nächstenliebe mithelfen, dass diese Menschen erleben, dass Gott sie liebt.
Damit Kinder und alte Menschen spüren, dass Gott sie liebt, helfen wir mit, dass in Rumänien den Kindern eines Kinderheims und alten Leuten durch den Dienst einer Krankenschwester geholfen wird. Am Gründonnerstag haben viele Kinder, ihre Eltern und Mitfeiernde beim Abendgottesdienst bei der Gabenbereitung Geschenke und Geld für die Waisenkinder von Saniob vor den Altar gelegt.
Heute geht unsere Bitte in eine ähnliche Richtung. In der Nähe von Saniob, in der Stadt Oradea, unterstützen wir seit vielen Jahren den Dienst einer Caritas-Krankenschwester. Im Jahr 2011 haben wir ihr ein Auto finanziert. Sie fährt zu den Kranken und pflegt sie. Viele dieser Kranken können ihr Haus nicht mehr verlassen, für sie besorgt die Krankenschwester Medikamente und Heilbehelfe.
Auch diese Krankenschwester wollen wir weiter unterstützen. Eine Gruppe von Severinern hat sich vor Jahren zusammengetan und bei ihrer Bank einen Dauerauftrag errichtet. Manche haben 10 €, manche 20 € pro Monat zugesagt.
Heute treten wir an sie mit einer Bitte heran: Wir möchten Leute gewinnen die bereit sind, einen Dauerauftrag zu machen oder eine Spende zu geben.
Sie erhalten am Ende der Messe beim Ausgang einen Zettel, auf dem unsere Kontonummer steht.
Jedes Jahr fahren wir in den Ferien nach Saniob und Oradea und überbringen Sachspenden und Geld. Wir besuchen die Kinder in Saniob und begleiten die Krankenschwester, wenn sie ihre Kranken besucht.
Zum Abschluss ein Satz, den die Caritas verwendet:
„Helfen sie uns, denn ohne ihre Hilfe sind wir hilflos“.