Liebe Festgemeinschaft!
In allen Kirchen unseres Landes und auch in vielen Häusern stehen Weihnachtskrippen. Diese Krippen sind großartige Inszenierungen, sie legen ein Glaubenszeugnis ab. Wer eine dieser Krippen in aller Ruhe betrachtet, erfährt sehr viel über Jesus. Wer eine dieser Krippen betrachtet erfährt sehr viel über den Glauben an Jesus.
Wer das kleine Jesuskind in der Krippe betrachtet, der bekommt mit, dass Gottes Sohn in die Armut kommt. Wir Menschen lernen daraus: er ist Gott der Armen und Bescheidenen. Papst Franziskus versucht, diese Prinzipien in der Kirche wieder lebendig zu machen.
Wer sich Josef und Maria länger anschaut, der erlebt: dieser Jesus ist gut betreut, seine Eltern lieben ihn. Das ist für ein Kind wichtiger als Reichtum.
Wer sich die Hirten genauer anschaut dem wird klar: einfache, arme aber hellhörige Menschen werden von diesem Jesus angezogen und sind glücklich über sein Kommen. Hirten, die die ganze Nacht im Finstern leben, fühlen sich angezogen von dem besonderen Licht, das aus dem Stall strahlt.
Wer sich die Engel anschaut, dem wird klar, dass dieser Jesus von Gott kommt. Engel sind Symbole der Nähe Gottes. Und wo Gott ist, da gibt es Frieden. Wenn die Menschen gottlos werden, dann haben sie größte Probleme Frieden zu schließen und den Frieden zu erhalten.
Wer sich dann die 3 Könige anschaut, der erfährt: weil die 3 von weither kommen zeigen sie uns, dass die Geburt Jesu nicht nur von lokaler Bedeutung ist. Seine frohe Botschaft wird über die ganze Welt reichen.
Nachdem wir uns die Krippe genau angeschaut haben und die Botschaft der Krippe und des Weihnachtsevangelium aufgenommen haben, darf jetzt die Fantasie eine wichtige Rolle spielen. wie wäre es, wenn noch andere den Stall mit der Krippe besucht hätten. Dazu eine kleine Weihnachtsgeschichte:
Als die Hirten den Stall von Bethlehem verlassen hatten, näherten sich drei merkwürdige Gestalten der Krippe.
Die erste Gestalt trug ein buntes, oftmals geflicktes Kleid. sie war wie ein Clown geschminkt, aber unter der lustigen Maske wirkte sie sehr traurig. Sie beugte sich über die Krippe und strich dem Kind zärtlich übers Haar. "Ich bin die Lebensfreude", sagte sie, "aber die Menschen haben das wirkliche Leben erlernt. Sie sind traurig geworden bis ins Herz hinein". Sie zog ihr geflicktes Gewand aus und deckte damit das Kind zu. Sie sagte: "Mein buntes Kleid soll dich wärmen. Schenke den Menschen die wirkliche Lebensfreude zurück".
Dann trat die zweite Gestalt vor. Sie machte einen ganz gehetzten Eindruck. "Ich bin die Zeit", sagte sie und strich dem Kind zärtlich über die Wange. " Aber viele haben keine Zeit mehr. Die Menschen haben ein großes Geheimnis vergessen. Zeit vergeht nicht, sie entsteht dort wo man sie mit anderen teilt. Diese Sanduhr schenke ich dir, denn du wirst nicht allzu viel Zeit mehr haben. Teile deine Zeit mit vielen anderen und du wirst nie vergessen werden".
Dann kam die dritte Gestalt näher. Ihr Gesicht war einmal sehr schön gewesen. Jetzt aber kam sie ganz gebeugt daher, als ob sie geschlagen worden wäre. Aber als sie sich über das Kind beugte um es zärtlich über das ganze Gesicht zu streicheln, da heilten alle Narben, die ihr das Leben zugefügt hatte. "Ich bin die Liebe", sagte sie. "Vieles ist verkümmert, zurück bleiben Narben". Drei dicke Tränen tropften auf das Kind. "Ich schenke sie dir", sagte die Liebe.
Dann knieten die drei Gestalten vor der Krippe: die Lebensfreude, die Zeit und die Liebe. Plötzlich stand die Liebe auf, zeigte auf das Kind und verkündete: "Dieses Kind wird zu einem leuchtenden Stern, der alles andere in den Schatten stellt. Er - Jesus - wird den Menschen die Lebensfreude zurückgeben. Und mit noch lauterer stimme verkündete er:
"Wer sich dem Licht dieses Kindes anvertraut, der braucht keine Finsternis zu fürchten".