Liebe Gottesdienstgemeinde!
Am vergangenen Sonntag, beim Severinfest, habe ich die Wörter „missionarische Kirche" verwendet. Dazu muss ich sagen: Mit Kirche meine ich aber nicht DIE DA OBEN, Kirche sind wir alle. Wir alle haben den Auftrag missionarische Gemeinschaft zu sein.
Das bedeutet: Wir müssen eine einladende und nachgehende Kirche sein.
Dazu eine (vielleicht gut erfundene) Begebenheit: Wenn Sie die Geschichte schon kennen, bitte nichts weitersagen, sonst wirkt sie nicht.
Ein junger Mann aus Österreich sucht eine Partnerin im Internet. Er findet tatsächlich eine, die im Norden Deutschlands lebt. Sie tauschen Mails aus, telefonieren und schicken einander Fotos zu.
Der junge Mann ist ganz verliebt, ihr geht es genau so. Sie möchten möglichst bald zusammentreffen. Aber beide haben erst in einem halben Jahr Urlaub.
Dem jungen Herrn ist das Mailverschicken zu unpersönlich. Daher beginnt er, jeden Tag einen Liebesbrief zu schreiben. In seiner Begeisterung malt er Herzen und Blümchen auf das Kuvert. Und jeden Tag kommt der Briefträger und überbringt der jungen Frau einen Liebesbrief.
Was glauben Sie, so spontan, ist es was geworden mit den beiden? Ich geben Ihnen kurze Zeit zur Entscheidung: Wurden die beiden ein Paar oder nicht?
Überraschung: SIE HAT DEN BRIEFTRÄGER GEHEIRATET.
Sie werden jetzt zu Recht fragen: Was hat das mit missionarischer Kirche zu tun? Dazu eine Erklärung:
Von der Pfarrkanzlei aus und von den Mitarbeitern her möchten wir mit vielen Menschen (vor allem Menschen aus der Pfarre) in Kontakt kommen. Wir verfassen das Pfarrblatt, die „Freunde von St. Severin", das Severin-Journal. Wir telefonieren, faxen und schicken Mails. Aber der persönliche Kontakt ist das Wichtigste. Wir sind sozusagen Briefträger Gottes. Wir sind Überbringer der frohen Botschaft.
Wir brauchen viele solcher Briefträger: Menschen, die unsere frohe Botschaft weitersagen, Menschen, die einladen und nachgehen, Menschen, die mit Freude davon reden, was sie in der Gemeinschaft der Christen erleben.
Es ist nicht nur Sache einiger, diesen Dienst zu tun. Es ist Auftrag an alle Getauften, missionarisch tätig zu sein.
Einige Beispiele: Am Freitag beim Begräbnis hat eine ältere Frau gefehlt. Sofort haben Leute von St. Severin gefragt, was mit ihr ist. Sie haben erfahren, dass sie erkrankt ist und werden sie besuchen. Die Kranke wird sagen: „Ist das schön, ich bin euch abgegangen!"
Wir brauchen dringend Leute, die uns kranke Menschen melden, wir brauchen ebenso Menschen, die die Kranken besuchen.
Wir bräuchten viel mehr Meldungen von Menschen, die ins Pfarrgebiet zugezogen sind. Die Kirchenbeitragsmeldung soll nicht der erste Gruß der katholischen Kirche sein. Sie sollen möglichst bald besucht werden und Information über die Pfarre erhalten. Das heißt wir brauchen auch in diesem Fall einige zusätzliche Briefträger.
Liebe Gottesdienstgemeinschaft!
Das Wichtigste in der Gemeinschaft der Kirche ist der persönliche Kontakt bei der Feier der Gottesdienste. Viele Christen haben diesen Kontakt verloren. Wir brauchen viele Briefträger und Botschafter um die Liebe Gottes in Wort und Tat zu überbringen.
Helfen Sie mit, dass unsere Gemeinschaft einladender wird und den Menschen entgegenkommt.