Es steht unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“. Mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom in der Heiligen Nacht am 24. Dezember 2024 hat es begonnen. Millionen von Pilgern werden erwartet, um die traditionellen Pilgerwege zu beschreiten und durch die Heiligen Pforten der vier großen Basiliken Roms zu gehen. Diese symbolische Handlung eröffnet den Gläubigen die lebendige Erfahrung von Gottes Liebe und Barmherzigkeit.
Was ist ein „Heiliges Jahr“?
Ein heiliges Jahr möchte darauf aufmerksam machen, dass der Weg zu Gott jederzeit möglich ist. Ein heiliges Jahr gibt somit dem Wirken Gottes im Alltag einen besonderen Raum. Die Idee der Heiligen Jahre geht auf Papst Bonifatius VIII. zurück. Er hat im Jahr 1300 erstmalig ein solches Jahr ausgerufen.
Papst Bonifatius VIII wollte durch den Namen betonen, dass die Heiligkeit Gottes die Kraft besitze, die Menschen zu verwandeln. Anfangs waren die zeitlichen Abstände zwischen den heiligen Jahren noch relativ groß. So wurde nur all 100 Jahre ein heiliges Jahr ausgerufen. Papst Clemens VI. verkürzte aber bereits 1343 die 100 Jahre auf die Hälfte und die wurden 1470 von Papst Paul II. noch einmal um die Hälfte verkürzt. So feiern wir gegenwärtig alle 25 Jahre ein „echtes“ oder „ordentliches“ Heiliges Jahr.
Die Bibel - Ursprung des Heiligen Jahres
Ein Blick in die Bibel gibt einen ersten Einblick auf den Begriff und seine Herkunft. Im Buch Levitikus (Lev 25,8-13) des Altes Testament wird beschrieben, dass alle 50 Jahre ein solches Jubeljahr ausgerufen werden soll.
Der Begriff „Jubeljahr“ geht auf das Wort „Yobel“ zurück. Unter „Yobel“ versteht man ein Widderhorn, dessen Klang den Versöhnungstag Jom Kippur eröffnet.
In einem Jubeljahr soll u.a. allen die Freiheit zurückgegeben werden und ihnen ihre Schuld(en) erlassen werden. Auch im Lukasevangelium finden wir etwas über das Jubeljahr. Im Kapitel Lk 4,18-19 spielt das Jubeljahr bei der Sendung Jesu eine Rolle.
Jesus liest dabei in der Synagoge aus dem Bericht des Propheten Jesaja. In diesem Bericht geht es ebenfalls darum, dass den Gefangenen die Freiheit gegeben werden soll, Arme die frohe Botschaft erfahren, Blinde sehen und ein Gnadenjahr soll ausgerufen werden.
In der Diözese St. Pölten wird es nicht nur viele Veranstaltungen und Aktivitäten rund um das Heilige Jahr geben, sondern gleich mehrere Heilige Orte mit Kirchen der Hoffnung, die Sie ganz besonders willkommen heißen.